Tierischer Anteil einer BARF-Ration

Muskelfleisch

 

Mit 50% macht Muskelfleisch den prozentual grössten Bestandteil der tierischen Komponente aus.

Fisch wird ebenso zum "Muskelfleisch" gezählt.

Muskelfleisch liefert Ihrem 4-Beiner nicht nur hochwertiges Protein, wichtige Mineralstoffe und Vitamine sondern auch Energie.

Bei einem gesunden Tier mit einem normalen Futterplan sollte der Fettgehalt im Muskelfleusch  idealerweise bei 15-25% liegen.

Fett im Muskelfleisch ist der Hauptlieferant für Energie, der Bedarf an eben dieser Energie sollte dadurch eigentlich gedeckt sein.

Sollte das Muskelfleisch zu mager sein und Sie keine Möglichkeit haben Fleisch mit einem höheren Fettanteil zu beziehen, kann man durch Gabe von zusätzlichem, reinem Fett den Fettgehalt aufstocken.

Dies ist sehr wichtig, da zu mageres Fleisch dazu führt, dass Proteine zur erzeugung von Energier verwendet werde. Dies kann auf Dauer jedoch Leber und Nieren schädigen.

Um eine abwechslungsreiche Fütterung zu gestallten, sollten Sie Fleisch von 2-3 unterschiedlichen Tieren verfüttern.

 

Es sollten jedoch nicht zu viele Sorten sein, damit man eventuell eine "Sorte" ganz aussen vor lässt. Die ist ratsam, da es immer mal vorkommen kann, dass ein Tier auf ein bestimmtes Futtermittel ragiert und eine so genannte Ausschlussdiät stattfinden muss. Bei eben dieser Ausschlussdiät greift man auf ein Fleisch zurück, welches der Hund bzw. die Katze noch nicht zuvor gefressen hat (z.B. Pferd, Zebra, Gnu, Kanguruh).

 

Eine weitere Bezeichnung für Muskelfleisch wäre Kopffleisch, Stichfleisch, Kronfleisch bzw. Zwerchfell und Saumfleisch.

 

Zunge und Hühnermägen werden ebenso zu Muskelflesich gezählt.

 

Folgende Tierarten können Sie verfütter: Rind, Huhn, Pute, Truthahn, Ente, Gans, Lamm, Ziege, Wild, Pferd, Kaninchen und viele weitere, die auf dem Markt erhältlich sind.

In einigen Fällen kann man auch gekochtes Schweinefleisch füttern. Dabei gilt jedoch zu Beachten, dass es in jedem Fall, definitiv komplett durchgegart werden muss.

 

 

Fisch

 

Es ist ratsam, wenn ein Tag pro Woche der Muskelfleischanteil durch Fisch abgedeckt wird.

Fisch liefert hochwertige Proteine und ist reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin A und D.

Grundsätzlich sollte man alle Fische füttern, die man in guter qualität findet. Rohe Gräten stellen in der Regel keine Gefahr fürs Tier da.

Zur Rohfütterung eignen sich vor allem Dorsch, Lachs, Forelle, Barsch, Aal, Makrele, Seehecht, Scholle und Heilbutt. Auf Grund der möglichen Schwermetallbelastung emfehle ich Ihnen, auf die Herkunft zu achten.

Einige Fischsorten erhalten Thiaminase, dies ist ein Enzym welchen Vitamin B 1 zerstört, dadurch kann es zu einem Vitamin-B-Mangel kommen.

Bei diesen Fischen handelt es sich um Thunfisch, Zander, Seelachs, Hering, Karpfen, Kabeljau und Flunder. Durch erhitzen des Fisches wird das Enzym Thiaminase zerstört.

 

 

Pansen

Viele Hunde mögen Pansen und Blättermagen von Wiederkäuern sehr gern.

Dies wird sehr wahrscheinlich am Geruch liegen, denn diesen penetranten, aufdringlichen Geruch empfinden sie als einzigartig und unvergleichbar lecker.

20% des tierischen Anteils sollten damit abgedeckt werden.

 

Katzen schauen Pansen und Blättermagen oft sehr skeptisch an. Wenn Sie ihn fressen, kann man ihn getrost an die Samtpfoten verfüttern, jedoch nur 5% des tierischen Anteils.

 

Pansen enthält zwar nicht viel Fett und auch nicht die Beste Eiweissqualität, jedoch ein sehr augeglichenes Calzium-Phosphor-Verhältnis.

Wenn man ihn zu dem noch grün, also ungewaschen verfüttert, enthält er darüber hinaus auch nocht unverdaute Nahrungsreste.

 

Bei Allergikern sollte man Aufpassen.

Viele Schlachttiere werden mit Getreide gefüttert und Reste davon können sich im unverdauten Teil des grünen Pansens und Blättermagens befinden.

Bei Allergikern ist es sinnvoller, wenn man auf gewaschenen Pansen oder Pansen/ Blättermagen von Weidetieren zurückgreift.

Weidetiere werden in der Regel nicht mit Getreide gefüttert-

 

Pansen, oder auch Blättermagen sind sich ähnlich. Es gibt beides von Rind, Lamm oder der Ziege.

Man kann den Anteil an Pansen auch durch Muskelfleisch ersetzen, sofern der Hund es nicht mag oder Probleme damit hat.

 

 

Innereien

Bei Innereien sprechen wir über den wichtigsten Vitamin- und MIneralstofflieferanten.

Der Wichtigste Bestandteil ist Leber, gefolgt von Milz, Niere. Lunge und Herz.

Der richtige Anteil liegt bei 15 % für den Hund und 10% für die Katze.

 

Herz zählt eigentlich zum Muskelfleisch.

Da es jedoch ratsam ist, Herz nicht in grossen Mengen zu verfüttern wird es als Ausnahme zu den Innereien gezählt.

 

Innereien sollten NIE ersatzlos vom futterplan gestrichen werden, da Ihr geliebter 4-Beiner dann nicht ausreichend mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt wird und es somit früher oder später zur Unterversorgung oder Mangelerscheinung kommen wird.

Zuviel Innereien ist wiederum auch nicht gut, dies äussert sich sehr oft durch Durchfall.

Die wöchentliche Innereienmenge sollte daher mindestens auf 3 Tage aufgeteilt werden.

 

Die Gewichtung der Innereien sollte wie folgt aussehen:

  • 40% Leber (ist das grösste innere Organ und besonders reich an Vitamin A und B, Kupfer, Mangan und Phosphor,
  • 20% Milz (Ist reich an Eisen, Jod und Kalium)
  • 20% Niere (Liefert sehr viel Magnesium, Natrium und Selen)
  • 10% Lunge (Ist nicht sehr nährstoffreich, liefert aber sehr viel Taurin und ist sehr mager. Es ist auch sehr gut geeignet für überewichtige Tiere oder welche, die immer Fressen wollen und ständig Hunger haben)
  • 10% Herz (Ist reich an Eisen, Natrium, Jod, Selen, Vitamin D und E)

Wenn man von einem Tier keine Milz bekommt, so kann man entweder mehr Niere füttern oder aber mit Tierblut ersetzten.

Pro 1 kg Futter wären es 50 ml Blut

 

 

Rohe, fleischige Knochen - RFK genannt

Rohe, fleischige Knochen bestehen zu 50% aus Knochen und zu 50% aus Fleisch. Der Anteil in der Fleischration sollte bei 15% liegen. Es gibt auch Ausnahmen, nämlich, wenn man Getreide füttert, denn dann sollte der Anteil bei 20% liegen.

RFK sind sehr wichtige Mineralstofflieferanten.

Ihre Hauptaufgabe ist die Versorgung mit Calcium, Phosphor, Natrium, Kalium und Magnesium.

Wenn Ihr 4 beiniger Liebling Knochen nicht gut kauen kann, oder sie zu grosse Angst haben Knochen im Ganzen zu füttern, gibt es die Variante, sie in gewolfter, also zerkleinerter Form zu fütter.

Sofern man keine Knochen füttern kann oder will, weil es das tier nicht verträgt oder es zu Knochenkot neigt, darf man sie nicht ohne Ersatz vom Futterplan streichen. Sollte man dies tun, ist die Versorgung mit Calium nicht mehr gegeben und es besteht die erhöhte Gefahr einer Demineralisierung der Knochen um den benötigten Calciumspiegel im Blut aufrecht zu erhalten.

RFK können durch Calciumcitrat, Knochenmehl, Eierschalenpulver oder Algenkalk ersetzt werden, wobei Knochenmehl die beste Alternative ist, denn es liefert neben Calcium noch andere wichtige Nährstoffe. Die anderen Ersatzprodukte liefern nur Calcium und keine weiteren Nährstoffe.

Eierschalenpulver ist nicht zur dauergabe geeignet, da es die Produktion von Magensäure hemmt, dies ist dem Hauptbestandteil Calciumphosphat zuzuschreiben.

Den Fleischanteil der zu ersetztenden Knochen gleicht man durch eine prozentuale Erhöhnung vom Muskelfleisch aus.

Knochenkot verhindert man, in dem man die zuverfütternde Menge auf mindestens 3 Tage aufteilt.

Rohe, fleischige Knochen werden unterteilt in weiche Knochen und harte Knochen.

Ich empfehle Ihnen einen abwechslungsreichen Mix aus beidem zu füttern.

Sollten sie aber der Zähnezuliebe und da sie Angst haben lieber nur weiche Knochen verfüttern wollen, so steigt der Anteil als tierische Komponente auf 20-25% da weiche Knochen einen geringeren Calciumgehalt haben.

 

weiche Knochen:

  • Huhn: Karkassen, Hälse, Schenkel, Füsse
  • Pute, Ente und Gans: Karkassen und Hälse
  • Kaninchen: Köpfe und Karkassen

harte Knochen:

  • Rind und Pferd: Brustbein, Sandknochen, Rippen, Schulter und Nackenknochen
  • Lamm und Ziege: Rippen, Brustbein, Hals
  • Wild: Rippen und Rehhälse

 

NUR ROHE KNOCHEN FÜTTERN

Gekochte Knochen werden sehr spröde und können schnell splittern. Dies kann zu sehr schweren Verletzungen führen.

Meiden sollten Sie ausserdem Markknochen, tragende Knochen und Röhrenknochen.

 

 

Fett

Bei einer BARF-Fütterung muss man auf den richtigen fettgehalt des Futters auchten, dieser sollte bei einem gesunden Hund immer zwischen 15 und 25% liegen.

Hunde und Katzen benötigen dieses Fett hauptsächlich zur Energiegewinnung.

Sollte in einer Mahlzeit zu wenig Fett und zu wenig Kohlehydrate vorhanden sein, so wir aufs Protein zur Energiergewinnung zurückgegriffen, dies wird auf Dauer Niere und Leber belasten. Sofern das verfügbare Muskelfleisch zu wenig Fettanteil aufweist, müsste mit Fett ergänzt werden.

Für Ihre Katze ist der Fettanteil noch viel wichtiger als für einen Hund., da sie die lebensnotwendige Arachidonsäure nicht sekbst herstellen kann und darauf angewiesen ist, diese über das Fett in der nahrung aufnehmen zu können.

Am meisten eigene sich Fett von Rind, Pferd, Lamm oder Ziege. Zur Not geht auch Schweine-, Gänse-, Butterschmalz und Butter.

Eine weitere Alternative, auf die man zurückgreifen kann ist  Kokosöl. Es besteht wie viele tierische Fette auch, grösstenteils aus gesättigten, mittelkettigen Fettsäuren, welche leicht verdaulich sind. Daher eignet sich Kokosöl vor allem bei Tieren, die eine Unverträglichkeit auf bestimmte Fette zeigen.

 

 

Eier

Eine der besten Ergänzungen im BARF-Plan sind Eier.

Sie sind nicht nur gut verdaulich, nährstoffreich und liefern viel Vitamin D, sondern auch hochwertiges Protein.

Es gibt Aussagen, die besagen, dass man das ganze Ei mit einem Mal verfüttern kann und dann wieder welche, die sagen man soll es trennen.

In Eiklar ist Avidin enthalten, in Eigelb Biotin.  Sofern grosse Mengen Eiklar verfüttert werden , kann das darin enthaltene Avidin Biotin binden und die Aufnahme davon verhindern.

Da ein einzelnes Ei jedoch sehr viel Biotin enthält ist es nicht unbedingt immer erforderlich das Ei zu trennen. Sollten Sie jedoch mehrere Eier verfüttern ist es ratsam die Eier zu trennen und das Eiweiss zu erhitzen, denn dadurch wird das im Eiklar enthaltene Avidin zerstört. Nicht erhitzen sollten sie hingegen das Eigelb, denn dadurch würde das wertvolle Biotin zerstört werden.

Je nach Grösse und Gewicht des Hundes können 1-3 Eier pro Woche gefüttert werden, als Faustregel kann man sich merken, Je 10 kg  Gewicht 1 Ei pro Woche.

Katzen sollten nur 1 Ei pro Woche bekommen.

 

 


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